Nicht alles was zählt, kann gezählt werden und nicht alles, was gezählt werden kann, zählt.
(Albert Einstein)
Unterrichts-, Schul-, Person- und Organisationsentwicklung bauen oft ausschließlich oder hauptsächlich auf direkt messbaren Qualitätskriterien auf. Wie aber können die Lebendigkeit einer Lehrperson, ihre Stimmung und Ausstrahlung, ihr Engagement, ihre eigene Begeisterung sowie die Fähigkeit zu begeistern, ihr Mut, etwas anzupacken, … und damit die unterrichtliche Atmosphäre, gemessen werden? Gerade das Personale im Menschen entzieht sich jedoch dem Messen und Zählen. Auf diese Weise geraten die in den Organisationen arbeitenden Menschen allzu leicht aus dem Blickfeld. Eine wirksame und nachhaltige Entwicklung bezieht aber das Personale mit ein.
Wann verändern sich denn Schule und Unterricht grundlegend? Nicht durch neue Lehrpläne, nicht durch die Veränderung der Organisationsform der Schule, nicht durch die Einführung von (neuen) Verfahrensvorschriften oder (neuen) Klärungen von Abläufen, kurz: nicht durch Fokussierung auf Rahmenbedingungen und Prozesse, sondern durch den konsequenten Blick auf den Menschen. Schule (wie auch jede andere Institution) verändert sich dann, wenn Menschen sinnvolle Ziele vor Augen haben und dergestalt miteinander umgehen, dass sie in ihrem Umfeld ihre eigene Potenzialität entfalten können und dies auch anderen ermöglichen. Eine solche Ausrichtung betrifft nicht nur die Handlungs- und Ergebnisebene, sondern auch die Haltungs- und Einstellungsebene aller beteiligten Personen. Für die Unterrichts- und Organisationsentwicklung der Schule eignet sich die Existenzielle Pädagogik deswegen besonders, weil sie die zentralen Themenbereiche für menschliche Entwicklung und menschliches Streben aufgreift. Eine gelungene Umsetzung führt zu Zusammengehörigkeitsgefühl, Vertrauen, Wertschätzung, verbesserter Kommunikation und Kooperation, nach innen und außen, Wertorientierung und mehr Leistungsfreude (und oft zu weniger Krankenständen).