Erziehen heißt, diesem Menschen Mut zu sich selber geben. Dass ich ihm seine Aufgabe zeige, seinen Weg deute, nicht den meinen.

(Romano Guardini)

 

2017 wurde nach einer intensiven Konzept- und Schulungsphase ein Pilot gestartet und die Existenzielle Pädagogik wurde in einem pädagogischen Angebot im SOS-Kinderdorf Stübing implementiert. Die Einzigartigkeit und Einmaligkeit von Kindern, der Verzicht auf rezepthaftes Vorgehen und die Förderung der personalen Werte der Kinder rückten damit stärker in den Fokus.  Im Rahmen einer Evaluierung konnten mehrere positive Effekte des neuen pädagogischen Zugangs festgestellt werden: So haben die Kinder offensichtlich an Selbstsicherheit, Verantwortungsbewusstsein und Eigenständigkeit gewonnen. Darüber hinaus haben sich ihre Fähigkeiten, mit Schwierigkeiten umzugehen bzw. Probleme mit Gleichaltrigen zu lösen, verbessert.  Die Pädagog*innen wiederum haben gelernt, den Kindern mehr zuzutrauen und sie im Rahmen von Beteiligung stärker einzubinden. Außerdem begegnen sie pädagogischen Herausforderungen heute weniger in einer Anspruchs- als in einer Antworthaltung.

2019 wurde damit gestartet, die Existenzielle Pädagogik auf die übrigen pädagogischen Angebote im SOS-Kinderdorf auszuweiten. Als Weg, sich mit existenzieller Erziehung auseinanderzusetzen sowie die eigene pädagogische Praxis zu reflektieren, wurde dabei der innovative Zugang der Gamification gewählt, also ein Spiel für Fachkräfte und Eltern entwickelt.